3. Platz beim Weltpokal

Eine sensationelle Woche liegt hinter uns. Im italienischen Bozen fand heuer der Weltpokal statt. Dabei treten alle Staatsmeister der Mitgliedsländer der WNBA-NBC an. 15 Nationen waren dabei vertreten und wir zählten mit weiteren 7 Mannschaften zu den Anwärtern auf das Halbfinale.

Die Qualifikation begann für uns sehr vielversprechend. Auf der doch relativ anspruchsvollen Bahn startete Martin Rathmayer mit 619 Kegel. Honza Mecerod legte mit sensationellen 650 Kegel nach und brachte uns sogar in Führung nach zwei Spielern. Mit abschließenden 603 Kegel von Michal Kratochvil beendeten wir den ersten Qualifikationstag auf dem 2. Platz. 5 Kegel hinter Neumarkt. Die Hälfte des Feldes schob sich nach dem 4. Spieler nochmal ordentlich zusammen. Patrick Fritz tat sich schwer ins Spiel zu finden und konnte mit Kampfgeist seine Zahl mit 573 Kegel noch halbwegs retten. Damit war der knallharte Kampf ums Halbfinalticket aber endgültig eröffnet. Unsere Chance darauf erhöhte Lukas Temistokle mit sehr starken 634 Kegel. Vor dem letzten Starter waren die Mannschaften von Zerbst und Zalaegerszeg davon gezogen. Realistische Chancen auf die weiteren Tickets hatten wir, Neumarkt, Podbrezova und Zapresic. Wobei Zapresic 30 Kegel vor uns lag, während Neumarkt nur 5 Kegel Vorsprung auf uns hatte. Tamas Kiss von Neumarkt spielte aber groß auf und so war klar, dass das letzte Halbfinalticket zwischen uns, Zapresic und Podbrezova entschieden wurde. Das Duell spitzte sich bis zu den letzten Würfen zu, ehe feststand, dass Matthias Zatschkowitsch uns mit 603 Kegel mit 3 Kegel Vorsprung auf Zapresic und 10 Kegel Vorsprung auf Podbrezova ins Halbfinale kegelte. Zerbst, Neumarkt und Zalaegerszeg lagen mit über 95 Kegel vor uns. Somit war klar, dass wir als klarer Außenseiter ins Halbfinale gingen.

Im Halbfinale trafen wir auf den Quali-1. SKV Rot Weiß Zerbst. Damit kam es auch zum Wiedersehen mit Lukas Huber, der im Sommer den Sprung von St. Pölten ins Ausland wagte. Wir mussten feststellen, dass es schwierig war rund 18 Stunden nach dem nervenaufreibenden Aufstieg ins Halbfinale voll fokussiert ins Spiel zu gehen. Und so ließen uns die Deutschen von Beginn an keine Chance. Martin Rathmayer sicherte uns im ersten Durchgang den einzigen Satzpunkt, blieb aber ebenso wie Patrick Fritz deutlich unter den Erwartungen. Nur Lukas Temistokle konnte am Ende gegen Robert Ernjesi den Ehrenpunkt einfahren. Mit 3488 Kegel war es mannschaftlich gesehen ein ordentlicher Griff ins Klo. Allerdings durfte durch das klare Ergebnis Sascha Mileder im letzten Durchgang seine internationale Premiere feiern. Mit 553 Kegel schlug er sich ganz tapfer.

Nach der herben Niederlage waren unsere Gedanken aber schon beim Spiel um Platz 3 gegen den italienischen Vertreter KK Neumarkt. Mit Vilmos Zavarko haben sie den besten Kegler aller Zeiten in den Reihen und zudem wusste Tamas Kiss mit überragenden Ergebnissen zu überzeugen. Deshalb feilten wir auch rund 1 1/2 Stunden an der optimalen Aufstellung und entschieden uns dafür das internationale Regelwerk auszunutzen und vier Spielerwechsel von Wurf 1 an vorzunehmen, um auf die Aufstellung der Italiener reagieren zu können. Dafür benötigte es aber einen guten Start von Martin Rathmayer und Jan Mecerod. Und den brachten die beiden auch. Martin Rathmayer fertigte Alex Posch mit 4:0 und 630 Kegel ab und Jan Mecerod lieferte sich mit Vilmos Zavarko ein hochdramatisches Duell, dass am Ende Zavarko mit 2,5 zu 1,5 Satzpunkten und 653 zu 650 Kegel für sich entschied. Dennoch hatten wir nun einen schönen Kegelpolster für die restlichen zwei Durchgänge.

Als der Mannschaftspunktverlust von Jan feststand vollzog Kapitän Matthias Zatschkowitsch die beiden Wechsel vor Spielbeginn. Patrick Fritz spielte gegen Tamas Kiss und Michal Kratochvil sollte auf Daniel Prinoth punkten. Patrick hielt überraschend gut mit Kiss mit. Seine Körpersprache war gegenüber den ersten beiden Spielen deutlich besser, aber auch Kiss war nicht so dominant wie in den Partien zuvor. Das führt dazu, dass Patrick sich zwei Satzpunkte sichern konnte und am Ende nur etwas mehr als 20 Kegel verlor. Währenddessen zeigte Michal, dass ihm die Pause im Halbfinale gut getan hat und bestätigte seine Leistung aus der Qualifikation. Mit genau 600 Kegel holte er alle vier Satzpunkte und den so wichtigen Mannschaftspunkt für uns.

Damit hatten wir eine grandiose Ausgangslage für den letzten Durchgang. 67 Kegel Vorsprung bei einem 2:2 Unentschieden und 11,5 Sätze auf unserer Seite. Somit benötigten wir “nur” noch einen Satzpunkt und die Kegel mussten gehalten werden. Zudem hatten wir mit Lukas Temistokle und Matthias Zatschkowitsch zwei unserer stärksten und international erfolgreichsten und erfahrensten Spieler auf der Bahn. Auch hier haben wir vor der Einspielzeit getauscht und Lukas Temistokle auf den dritten Duellsieg aufgestellt, während Matthias Zatschkowitsch sich mit Erik Kuna ein enges Duell liefern sollte. Es wurde spannend bis zum Schluss. Die Neumarkter merkten, dass noch etwas möglich war und unsere beiden Spieler versuchten mit aller Kraft dagegen zu halten. Matthias verlor auf der ersten Bahn 10 Kegel, Lukas gewann dafür 7 Kegel und holte den 12,5. Satzpunkt für uns, somit war klar, dass wir bei einem Unentschieden als drittplatzierter von der Bahn gehen würden. 64 Kegel waren somit noch über. Den nächsten Satz gewann Lukas erneut, diesmal mit vier Kegel Abstand zu seinem Gegner. Dafür verlor Matthias satte 30 Kegel, wodurch sich unser Vorsprung auf 38 Kegel dezimierte. Dritter Satz: plus 3 Kegel für Lukas, minus 5 Kegel für Matthias, somit waren es “nur” mehr 36 Kegel vor der letzten Bahn. Die Neumarkter versuchten nochmal alles, doch unseren Jungs hielten dagegen und gaben den Sieg nicht mehr aus der Hand. 19 Kegel retteten Matthias und Lukas ins Ziel und Lukas holte zudem den dritten Duellsieg, womit das Spiel mit einem 5:3-Sieg für uns endete.

Nach der herben Niederlage im Halbfinale und des großen Abstands in der Qualifikation zu den Italienern, konnten wir sie an diesem Tag mit unserer Aufstellung, aber auch mit unserer Leistung überraschen und so den sensationellen Sieg und damit die beste Platzierung einer Orther Mannschaft beim Weltpokal holen. Die Freude bei den Spielern, Ersatzspielern und Fans kannte keine Grenzen. Und das Geheimnis für diese tolle Teamleistung hat Honza Mecerod am besten formuliert: “Man hat von Beginn an gemerkt, dass wir als Mannschaft, Spieler, Ersatzspieler und Betreuer an einem Strang ziehen und diesen 3. Platz unbedingt wollen und deshalb haben wir ihn am Ende auch verdient.”

Schöner kann ein Weltpokal nicht zu Ende gehen. Der 3. Platz bedeutet zusätzlich, dass wir für die Champions League qualifiziert sind und darüber hinaus auch noch in der 1. Runde gesetzt sind, was bedeutet, dass wir den vermeintlich stärkeren Mannschaften in der ersten Runde aus dem Weg gehen. Wenn man sich allerdings die Champions League Teilnehmer so ansieht, gibt es in der 1. Runde kein leichtes Los. Die Auslosung findet am 27.10. um 19 Uhr online statt. Fix ist, dass wir das Hinspiel am 22.11.2025 zuhause bestreiten.

Zum Schluss nochmal ein extra Dankeschön an Karl, Zoran, Mani, Sascha und Georg für ihren Einsatz als Ersatzspieler und natürlich auch an Raimund für die Betreuung. Danke an Walter, Heidi, Katharina, Daniel und Tina, die uns vor Ort lautstark unterstützt haben und an alle Fans, die vor dem Bildschirm mitgefiebert haben.

 

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