Gleich zu Beginn der Superliga-Saison gab es das Duell der beiden besten Mannschaften aus dem Vorjahr. Wir trafen in St. Pölten auf den BSV Voith und waren wir die ganze letzte Saison gleichauf mit den Landeshauptstädtern und trennten uns daher mit einem 4:4-Unentschieden.
Vor der Partie hörte man von vielen Seiten, dass wir als haushoher Favorit in diese Spiel gehen, da, aufgrund des Abgang von St. Pöltens Aushängeschild Lukas Huber, eine zu große Lücke in der Mannschaft entstanden sei. Aber das Gegenteil war der Fall. Die Mannschaft wuchs über sich hinaus und machte uns von Anfang an das Leben schwer. Kapitän Martin Rathmayer entschied sich auf fünf mögliche Mannschaftspunkte zu spielen, hoffte aber natürlich darauf, dass auch die Gesamtkegel gewonnen werden konnte. Er spielte mit Patrick Fritz im ersten Durchgang. Gernot Buchinger war Patricks Gegner und die beiden schenken sich von Beginn an wenig. Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen auf den ersten beiden Bahnen, wobei beide einen Satzpunkt erkämpfen konnten. Im dritten Satz setzte sich der St. Pöltner mit einer Neunerserie allerdings von Patrick ab und ließ diese nicht mehr an sich heran. Patrick war bemüht den Kegelrückstand auf der letzten Bahn so gering wie möglich zu halten und bestätigte mit 596 Kegel seine gute Form aus den Vorbereitungsspielen. Martin Rathmayer sah nach zwei Bahnen gegen den Tschechen Filip Dejda wie der sichere Sieger aus. Doch nach zwei sehr starken Bahnen kam der totale Einbruch und Dejda spielte sich wieder an Martin heran. Am Ende wurde es zum Krimi, doch Dejda gelang am letzten Wurf keine Neun und somit blieb Martin mit 601 zu 598 Kegel knapp der Sieger.
Im zweiten Durchgang spielte Jiri gegen den Neuzugang der St. Pöltner Markus Vsetecka. Dieser spielte zu Beginn gut mit Jiri mit, brach aber relativ schnell weg, sodass Jiri auf den ersten beiden Bahnen alles fest im Griff hatte und locker mit 2:0 Sätzen und 53 Kegel in Führung ging. Doch wie bei Martin misslang ihm die dritte Bahn und so holte Vsetecka wieder über 20 Kegel auf. Spannend wurde es in diesem Duell dennoch nicht, denn mit 170 Kegel legte Jiri nochmal nach und erzielte mit 624 Kegel klar den Mannschaftspunkt. Die absolut beste Vorstellung von uns lieferte Lukas Temistokle ab. Unser jüngster begann sehr stark ins Spiel, hatte aber im ersten Abräumen seinen einzigen Durchhänger und verpasste es somit 1:0 in Führung zu gehen. Doch auf den weiteren Bahnen ließ er trotz starker Gegenwehr keinen Zweifel mehr aufkommen, wer als Sieger von der Bahn gehen würde. Mit 170 im zweiten und 164 Kegel im dritten Satz setzte er sich doch etwas von seinem Gegner ab und ließ 158 Kegel im letzten Satz folgen. Mit 640 Kegel blitzte sein überragendes Talent bereits in der ersten Runde der neue Saison auf und wie bereits vergangene Saison zeigte er, wie stark er uns mit seinen Leistungen machen kann.
36 Kegel betrug unser Vorsprung lediglich, allerdings hatten wir schon drei Mannschaftspunkte in der Tasche, das bedeutete, dass wenn Matthias den erwarteten Mannschaftspunkt gegen Spreng holt, wir zumindest ein Unentschieden haben würden. Michal spielte gegen Matko Bulka den mit Abstand stärksten St. Pöltner. Der Beginn ins Volle war bei unseren beiden Akteuren nicht schlecht, aber leider machte sich Michal, wie bereits in der Vorbereitung mit ein paar schlechten Würfen seine Quote total kaputt und so verlor er bereits auf der ersten Bahn viel an Boden. Matthias verlor im Abräumen überraschenderweise noch knapp den Satzpunkt und somit wussten wir, dass es bis zur letzten Bahn spannend bleiben würde. Im zweiten Satz erfingen sich die beiden wieder und Michal konnte sich wieder steigern. Matthias holte das 1:1 plus einige Kegel und Michal hielt den Kegelverlust in Grenzen, an einen Satzpunkt war allerdings nicht zu denken. Matthias holte sich auch auf der dritten Bahn den Satzpunkt und lag somit wieder voll im Plan. Michal hielt sein Level, konnte aber mit Bulka nicht mit und so lagen wir vor der letzten Bahn mit einem Kegel hinten. Es war noch alles möglich, aber das Wahrscheinlichste war zu diesem Zeitpunkt schon ein Unentschieden. Bulka wurde immer stärker, Michal riskierte nochmal alles, aber es wollte ihm einfach nichts gelingen. Am Ende blieb der Mannschaftspunkt mit 660:549 Kegel klar bei St. Pölten und Matthias holte unseren vierten Mannschaftspunkt mit 604:578 Kegel. St. Pölten erzielte einen Mannschaftsschnitt von 610,5 Kegel und wir einen Schnitt von 602,3.
„Es war ein gerechtes Unentschieden. Wir erwartetet haben wir eine gute Leistung für einen Punktgewinn benötigt, allerdings war St. Pölten einfach stärker um als Sieger von der Bahn zu gehen. Aber wir dürfen mit dem Unentschieden auf keinen Fall unzufrieden sein, auch wenn wir noch Reserven haben. Bis zum Europapokal heißt es auch noch die letzten Reserven heraus zu kitzeln und soviele Punkte wie möglich in der Meisterschaft bis dorthin zu sammeln,“ resümiert Kapitän Martin Rathmayer das erste Spiel der neuen Saison.
Am nächsten Sonntag ist der KSV Wien bei uns zu Gast, der mit einem knappen Heimsieg gegen ESV Leoben in die Saison gestartet ist. Bei unserem Jubiläumsturnier haben sie allerdings gezeigt, dass sie auf unserer Bahn gut spielen können.