Gegen die Chambtalkegler aus Raindorf setzte es am vergangenen Samstag eine 2:6-Testspielniederlage.
Bereits am Anfang des Jahres kam die Anfrage aus Raindorf, ob wir uns nicht im Sommer mit ihnen in einem freundschaftslichen Testspiel messen wollen. Wir mussten nicht lange überlegen und nahmen das Angebot, einen Ausflug nach Raindorf zu machen, an.
Raindorf ist erst letztes Jahr in die 1. Deutsche Bundesliga aufgestiegen und konnte dabei gleich den 4. Platz erreichen. Im deutschen Pokal-Finale verfehlten sie zudem nur knapp die Qualifikation für den NBC-Pokal. Daher wussten wir, dass die Trauben in Raindorf hoch hängen würden.
Auf der Kunststoffbahn im Chambtalerhof begannen wir wie gewohnt mit Martin Rathmayer und Patrick FRITZ. Auf den ersten paar Würfen kamen die Deutschen mit dem Niveau von Martin und Patrick nicht mit, doch mit Fortdauer des Spiels änderte sich das beträchtlich. Während Patrick drei Bahnen lang alles im Griff hatte und seine durchaus gute Form bestätigte, lief Martin nach drei Bahnen einen 1:2 Rückstand hinterher. Neun Kegel fehlten ihm auf seinen Gegner und auch nach dem letzten Volle war der Rückstand noch immer 9 Kegel. Mit einem guten Abräumen versuchte er nochmal an seinen Gegner heranzukommen, aber der ließ ihn mit drei Neunern am Stück keine Chance mehr auf den Punkt und gewann zu unserer Überraschung mit 592:584 Kegel den Mannschaftspunkt. Patrick verlor seine letzte Bahn knapp, am Endergebnis änderte dies aber nicht mehr viel, denn er gewann deutlich mit 580:542 Kegel.
Somit hatten wir ein leichtes Kegelplus herausgespielt und hofften nun auf einen weiteren Mannschaftspunkt im zweiten Durchgang. Lukas Temistokle trat gegen den prominenten Neuzugang der Raindorfer Daniel Schmid an, Josef Rathmayer, der für den verhinderten Jiri Vesely einsprang, bekam es mit Christian Schreiner zu tun. Der Start war bei beiden vielversprechend und beide konnten auch sofort punkten. Doch nun zeigte Schmid sein wahres Können und zog Luki immer weiter davon. Mit 177 Kegel im dritten Satz war das Duell so gut wie entschieden und unser Teamkükken konnte nur mehr Schadensbegrenzung betreiben. Mit 579 Kegel brachte auch er eine tadellose Leistung, hatte aber gegen die Tagesbestleistung von Schmid mit 634 Kegel keine Chance. So vielversprechend der Beginn von Josef auch war, so ernüchternd war das Duell auf den folgenden Bahnen. Im zweiten Satz vergab Josef den möglichen Satzpunkt mit drei Fehlwürfen und auf den zweiten 60 Wurf schaffte er es um 8 und 9 Kegel nicht seinen Gegner zu überspielen. Dennoch war seine Leistung nicht schlecht, aber mit 552:567 Kegel doch etwas zu wenig.
40 Kegel betrug der Rückstand und der letzte Durchgang versprach zusetzlich für Spannung. Matthias Zatschkowitsch traf auf den tschechischen Teamspieler Milan Svoboda und Michal Kratochvil auf das tschechische Nachwuchstalent Michael Kotal. Michal fand zunächst gut ins Spiel, aber ließ sich mit einigen schlechten Würfen immer wieder die Schneid abkaufen. So stand es 0:2 gegen ihn, wobei er auf beiden Bahnen Chancen auf den Satzpunkt hatte. Im dritten Satz fand er überhaupt nicht zu seinem Spiel und sein Gegner blüht daneben auf. Auf der letzten Bahn bäumte er sich nochmal auf, aber für einen Ehrensatzpunkt reichte es auch diesmal nicht. Mit 554 Kegel konnte Michal überhaupt nicht zufrieden sein und wusste selbst, dass er noch einiges an Luft nach oben hat. Ein spannendes, aber schlussendlich auch einseitiges Duell lieferten sich Matthias und Svoboda. Svoboda attackierte, Matthias zeigte sich davon unbeeindruckt und hatte schlussendlich immer eine besser Antwort. Nach 306 Kegel und einer 2:0-Führung, legte er 162 Kegel nach und entschied das Duell frühzeitig für sich. Auch der hart umkämpfte letzte Satz blieb am Ende in seiner Hand. Mit 624 Kegel erzielte er unsere Tagesbestleistung und ließ unseren Mannschaftsschnitt auf passable 578,8 Kegel ansteigen. 48 Kegel fehlten auf die Deutschen, die mit ihrer Leistung auch nicht ganz zufrieden waren.
In zwei Wochen startet die Meisterschaft gleich mit dem Gipfeltreffen des Erst- und Zweitplatzierten der vergangenen Saison. Wir müssen nach St. Pölten, die mit Lukas Huber einen ihrer stärksten Spieler ziehen lassen mussten. Dafür haben sie mit Markus Vsetecka nachgerüstet. Es wird, wie bereits in den vergangenen zwei Jahre nicht leicht. Aber bei den meisten stimmt die Form, jetzt heißt es diese zu konservieren, noch etwas zu steigern und in den zwei Wochen Individualtraining, das letzte aus sich herauszuholen, dann könnte einem gelungenen Saisonstart nichts im Wege stehen.